Das ungeschützte, zweifellos aber schützenswerte Bauwerk (Hauptwerk des Churer Architekten Richard Brosi von 1983), das heute der Credit Suisse gehört und an verschiedene Firmen und Shops vermietet ist, soll hinsichtlich Erdbebensicherheit und Energieeffizienz «ertüchtigt» werden. Im gleichen Zug ist auch ein radikales Facelifting geplant. Das neue Gewand anonymisiert und banalisiert die extrovertierte Gestaltung des Originals. So würde der 40-jährige Bau ohne Not seinen unverwechselbaren Charakter und seine Zeitzeugenschaft verlieren.
Die Kontroverse um die Blaue Post zeigt einmal mehr: Das baukulturelle Erbe aus dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts wird bisher erst wenig beachtet – und noch weniger wertgeschätzt. Die Zeitperiode ist nahezu unerforscht. Und doch befinden sich ihre Denkmäler bereits mitten in einem Transformationsprozess und drohen sang- und klanglos zu verschwinden. Mit Kampagne «Baukultur 1975–2000» nimmt der Schweizer Heimatschutz einen Anlauf, diesem Missstand entgegenzuwirken.
Blaue Post
Gäuggelistrasse 7
7000 Chur
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Bündner Heimatschutz
Ludmila Seifert, Geschäftsleiterin